Farben in unserer Sprache - Ursprung und Bedeutung

Redewendungenund Redensarten zur Farbe Grün

Dasselbe in Grün

Die Herkunft dieser Redewendung ist nicht geklärt, es soll aber ein Zusammenhang mit dem Opel »Laubfrosch« dem ersten in Deutschland am Fließband gebauten Auto bestehen.
Der Opel 4/12 war im Gegensatz zu den damals üblichen Autos klein und grün statt groß und schwarz, und wurde vom Volksmund liebevoll Laubfrosch genannt. Dieses Modell war ein grün lackiertes Plagiat des zitronengelben französischen Citroën 5CV bzw. 5HP. Für Autofans und Kunden war es also »dasselbe in Grün«.
Eine weitere Interpretation kommt aus dem Eisenbahnwesen: Die Fahrscheine der ersten Klasse waren braun, die der zweiten Klasse grün. Am Bahnschalter hieß es daher: »Das Gleiche in Grün bitte!«

Auf keinen grünen Zweig kommen

Auf keinen grünen Zweig kommen bedeutet soviel wie: Sich keine solide Lebensgrundlage schaffen können oder keinen Erfolg haben. Diese Redensart soll von dem heidnischen Brauch stammen, sich einen grünen Zweig von immergrünen Bäumen und damit auch die »guten Geister«, die in diesen Bäumen wohnten ins Haus zu holen. Seit dem 16. Jahrhundert holt man sich diese Geister in Form eines Tannenbaumes ins Haus, wer es sich nicht leisten kann kommt an »keinen grünen Zweig« und somit auch an keinen guten Geist.

Jemandem nicht grün sein

»Der Typ ist mir nicht grün!« ist das Gleiche wie »Ich mag ihn nicht!«
»Grün« ist Inbegriff des Lebens, der wachsenden und sprießenden Natur. Unsere linke Körperhälfte ist unsere »grüne Seite«, dort sitzt das Herz, und symbolisiert unsere fröhliche, lebendige und bejahende Seite.
Wenn wir »jemandem nicht grün sind«, umschreiben wir in einer höflichen Ausdrucksweise den Umstand dass wir jemanden nicht gewogen sind.

Vom grünen Tisch

Wenn Entscheidungen »vom grünen Tisch« aus getroffen werden bedeutet das sie sind von der Realität entfernt und ohne Kenntnis der Praxis. Solchen Entscheidungen fehlt es bekanntlich oft an der nötigen Praxistauglichkeit.
Früher wurden Kanzlei- oder Verhandlungstische allgemein mit grünem Tuch oder Leder bezogen und daher ein Entscheidungsstandort. Manche behaupten die Redewendung soll auf einen mit grünem Samt bezogenen Tisch im Kurfürstenzimmer des Regensburger Alten Rathauses zurück gehen, einem Beratungszimmer in der Umgebung der Reichstage und des Immerwährenden Reichstags.

Jemanden über den grünen Klee loben

Wenn man »jemanden über den grünen Klee lobt«, dann lobt man eine Nuance mehr als es nötig ist.
Diese Redewendung kommt möglicherweise aus der Zeit, als dörfliche Kirchhöfe und Gräber noch mit Klee bepflanzt waren. Da man über Tote nichts Schlechtes sagt, fällt ein Lob für einen Verstorbenen im allgemeinen besser aus als für einen Lebenden.
Eine andere Variante stammt aus der mittelalterlichen Dichtung, als man grünen Klee (ein Rasen mit Kleeblumen) mit Frische und Frühling gleichsetzte und pries, d. h. man hat über den Klee hinaus den Frühling gelobt.



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